Link Juice klingt erst mal wie ein Buzzword aus der SEO-Welt. Viele haben es schon gehört, wenige nutzen es bewusst. Und genau hier liegt das Problem.
Denn Link Juice ist kein theoretisches Konzept, sondern einer der stärksten Hebel, den du auf fast jeder Website sofort beeinflussen kannst.
Ob Blog, Onlineshop oder Unternehmenswebsite: Wie Links gesetzt sind, entscheidet mit darüber, welche Seiten ranken, welche ignoriert werden und wo wertvolles Potenzial einfach versickert.
Wer versteht, wie Link Juice funktioniert, kann Rankings gezielt steuern, ohne neue Inhalte zu schreiben oder Backlinks zu kaufen.
In diesem Artikel lernst du nicht nur, was Link Juice ist, sondern wie er sich in der echten Praxis verhält. Mit Beispielen, typischen Fehlern und klaren Handlungsempfehlungen.
Was ist Link Juice?
Link Juice beschreibt die Weitergabe von SEO-Wert über Links.
Jede Seite im Internet besitzt eine gewisse Autorität. Verlinkt diese Seite auf eine andere, gibt sie einen Teil dieser Autorität weiter.
Einfach gesagt:
Ein Link ist eine Empfehlung. Je stärker die empfehlende Seite, desto mehr Gewicht hat diese Empfehlung.
Warum Google Links nicht gleich behandelt
Nicht jeder Link ist gleich viel wert. Google bewertet Links immer im Kontext:
- Wo kommt der Link her
- Wie relevant ist die verlinkende Seite
- Wie vertrauenswürdig ist die Quelle
- Wie sinnvoll ist der Link für den Nutzer
Ein interner Link von einer starken Kategorieseite kann mehr bewirken als zehn zufällige Links von irrelevanten Unterseiten.
Wie Link Juice technisch und logisch funktioniert
Interne vs. externe Weitergabe von Link Juice
Es gibt zwei grundlegende Wege, wie Link Juice fließt:
Externe Links
Backlinks von anderen Websites auf deine Seite. Sie bringen neuen Link Juice von außen.
Interne Links
Verlinkungen innerhalb deiner eigenen Website. Sie verteilen vorhandenen Link Juice weiter.
Beide sind wichtig, aber interne Links sind der unterschätzte Teil. Sie sind komplett unter deiner Kontrolle.
Der Weg des Link Juice auf einer Website
Stell dir deine Website wie ein Netz aus Rohren vor.
Link Juice fließt von starken Seiten durch interne Links zu anderen Seiten.
Typische starke Seiten sind:
- Startseite
- Hauptkategorien
- Seiten mit vielen Backlinks
- Evergreen Content mit hoher Sichtbarkeit
Wenn diese Seiten nicht sinnvoll verlinken, bleibt der SEO-Wert dort stecken oder geht verloren.
Warum Link Juice für SEO so entscheidend ist
Rankingsteuerung ohne neue Inhalte
Link Juice ermöglicht es, Suchmaschinen klar zu zeigen:
- Welche Seiten wichtig sind
- Welche Seiten priorisiert werden sollen
- Welche Inhalte unterstützend wirken
Du kannst gezielt bestimmte Seiten pushen, indem du ihnen mehr interne Links von starken Seiten gibst.
Bessere Indexierung und Crawling
Google folgt Links. Seiten ohne interne Links werden:
- seltener gecrawlt
- langsamer indexiert
- schlechter bewertet
Guter Link Juice Flow sorgt dafür, dass neue oder tieferliegende Seiten schneller Aufmerksamkeit bekommen.
Praktische Beispiele aus der echten Welt
Beispiel 1: Blog mit Ratgeberartikeln
Ein Blog hat:
- Einen starken Artikel, der viele Backlinks hat
- Zehn weitere Artikel zu ähnlichen Themen
Wenn der starke Artikel nicht auf die anderen verweist, bleibt sein Potenzial ungenutzt.
Besser:
Gezielte interne Links zu thematisch passenden Artikeln. So verteilt sich der Link Juice sinnvoll und hebt das gesamte Themencluster.
Beispiel 2: Onlineshop mit Kategorien und Produkten
Typischer Fehler in Shops:
- Kategorie verlinkt auf Produkte
- Produkte verlinken nicht zurück oder untereinander
Ergebnis:
Link Juice fließt nur in eine Richtung und verpufft.
Besser:
- Starke Kategorien verlinken auf wichtige Produkte
- Produkte verlinken auf relevante Kategorien oder Ratgeber
- Ratgeber verlinken zurück auf Kategorien
So entsteht ein stabiler Kreislauf.
Beispiel 3: Unternehmenswebsite
Viele Unternehmensseiten haben das gleiche Problem:
- Startseite ist stark
- Leistungen sind schwach verlinkt
Die Startseite gibt ihren Link Juice kaum weiter. Dabei sollte sie die wichtigsten Leistungsseiten aktiv stärken.
Wie Google Link Juice interpretiert
Relevanz schlägt Quantität
Google schaut nicht nur auf die Anzahl der Links, sondern auf:
- Thematische Nähe
- Kontext des Links
- Platzierung im Content
Ein Link mitten im Text ist wertvoller als ein Link im Footer.
Anchor Text spielt eine Rolle
Der Linktext gibt Google Hinweise, worum es auf der Zielseite geht.
Schlecht:
Hier klicken
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Besser:
Interne Verlinkung optimieren
SEO Audit für Onlineshops
Natürlich und sinnvoll ist der Schlüssel. Keine Keyword-Spam-Anker.
Häufige Fehler und Mythen rund um Link Juice
Mythos 1: Mehr Links sind immer besser
Zu viele interne Links auf einer Seite verdünnen den Link Juice.
Qualität und Relevanz sind wichtiger als Masse.
Mythos 2: Nofollow ist nutzlos
Nofollow Links geben zwar weniger oder keinen klassischen Link Juice weiter, können aber trotzdem sinnvoll sein, zum Beispiel für:
- Nutzerführung
- rechtliche Seiten
- externe Quellen
Fehler: Wichtige Seiten tief verstecken
Seiten, die nur über fünf Klicks erreichbar sind, bekommen kaum Link Juice.
Wichtige Seiten gehören maximal zwei bis drei Klicks von der Startseite entfernt.
Wie du Link Juice gezielt einsetzt
Schritt 1: Starke Seiten identifizieren
Frage dich:
- Welche Seiten bekommen die meisten Backlinks
- Welche ranken bereits gut
- Welche werden häufig intern verlinkt
Diese Seiten sind deine Link Juice Quellen.
Schritt 2: Wichtige Zielseiten festlegen
Nicht jede Seite muss ranken.
Definiere klar:
- Welche Seiten sind geschäftlich wichtig
- Welche sollen Sichtbarkeit aufbauen
Nur diese Seiten sollten gezielt gestärkt werden.
Schritt 3: Sinnvolle interne Verlinkung aufbauen
Achte dabei auf:
- Thematische Relevanz
- Natürliche Einbettung im Text
- Logische Nutzerführung
Links sollten helfen, nicht verwirren.
Was du regelmäßig überprüfen solltest
Interne Linkstruktur
- Gibt es Seiten ohne interne Links
- Gibt es Seiten mit extrem vielen ausgehenden Links
- Gibt es wichtige Seiten, die kaum verlinkt sind
Linktiefe
Je tiefer eine Seite liegt, desto weniger Link Juice bekommt sie.
Wichtige Inhalte sollten leicht erreichbar sein.
Verwaiste Seiten
Seiten ohne interne Links sind für Google fast unsichtbar.
Diese sollten entweder integriert oder entfernt werden.
Link Juice in verschiedenen Kontexten richtig nutzen
Für Blogs und Content Websites
- Nutze thematische Cluster
- Verlinke von starken Artikeln auf neue Inhalte
- Aktualisiere alte Inhalte mit neuen internen Links
Für Onlineshops
- Kategorien strategisch verlinken
- Ratgeber als Link Juice Verteiler nutzen
- Keine unnötigen Filterseiten stärken
Für lokale Unternehmensseiten
- Startseite stärkt Leistungen
- Leistungen verlinken auf Unterseiten
- Blog unterstützt Hauptseiten gezielt
Fazit: Link Juice bewusst steuern statt verschenken
Link Juice ist kein Trick und kein Geheimwissen. Es ist saubere, strategische SEO-Arbeit.
Wer ihn versteht, kann Rankings aktiv beeinflussen, ohne ständig neue Inhalte zu produzieren oder auf externe Backlinks zu hoffen.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Link Juice fließt über Links
- Interne Links sind dein stärkster Hebel
- Relevanz schlägt Quantität
- Struktur entscheidet über Sichtbarkeit
Wenn du dir unsicher bist, starte klein. Analysiere deine stärksten Seiten und frage dich:
Wohin soll diese SEO-Power eigentlich fließen?
Wer diese Frage beantworten kann, ist den meisten Websites bereits einen großen Schritt voraus.
Fatlum Sulaj ist Gründer der Inoweb Agentur, einer Agentur, die sich auf professionelle Websites und Suchmaschinenoptimierung spezialisiert hat. Er hilft Unternehmen dabei, online besser gefunden zu werden und nachhaltig mehr Kunden zu gewinnen.